Durchfall

In unserem Darm leben bis zu 1000 unterschiedliche Arten von Bakterien. Es handelt sich um ein eingespieltes und ausgeklügeltes Ökosystem, dass für alle Funktionen des Darms mitverantwortlich ist. Die Mikroorganismen unterstützen sowohl die Verdauung, als auch unser Immunsystem, das heißt unsere körpereigene Abwehr.

Die Zusammensetzung der Darmflora ist für jeden Menschen individuell, gerät das Verhältnis zwischen Bakterien und Hefen aus dem Gleichgewicht, bekommen krankmachende Keime die Chance anzudocken, sich zu vermehren und Beschwerden wie Durchfälle und Blähungen auszulösen. 

Plötzliche Durchfälle können unterschiedliche Ursachen haben. Die häufigste Ursache ist eine akute Infektion mit Bakterien. Auch der Genuss von verdorbenen Lebensmitteln oder Alkohol kann zu Durchfällen führen. Weil unser Darm ein Sinnesorgan ist, können auch Stress, seelische und psychische Belastungen Durchfälle verursachen.

Bei akuten Durchfällen muss vor allem der Wasser- und Elektrolytverlust ausgeglichen werden. Hier ist unabhängig vom Auslöser des Durchfalls auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Die Elektrolyte können auf die Schnelle mit Salzstangen aufgefüllt werden. Spezielle Elektrolyt-Lösungen sind komplexer zusammengesetzt und enthalten zusätzlich Glucose. Der Zucker gibt dem geschwächten Körper die Kraft die Elektrolyte aufzunehmen. Ein Elektrolytmangel kann zu Herz-Rhythmus-Störungen führen. Möchte man den gleichen Effekt mit den Salzstangen erreichen, sollte man parallel mit Zucker gesüßten schwarzen Tee trinken. Die Gerbstoffe des schwarzen Tees dichten die Darmschleimhaut ab und verhindern so die Ausbreitung der schädlichen Eindringlinge.

Pflanzliche Arzneistoffe haben sich zur Behandlung von Durchfällen durchaus bewährt. Hierzu zählen Kombinationen aus Kamille, Myrrhe und pflanzlicher Kohle. Kamille und Myrrhe wirken antientzündlich. Die Kohle zieht Giftstoffe aus dem Darm. Genauso gibt es Kombinationen die Polyphenole aus dem Olivenbaum und Curcuma als entzündungshemmende Inhaltstoffe haben. Weiter sind zusätzlich Tannine aus dem Odermennig und Blutwurz enthalten, die wie die Gerbstoffe im Tee die Schleimhaut schützen.

Bei Kindern sollte mit dem Arztbesuch nicht länger als ein Tag gewartet werden, der Flüssigkeitsverlust kann sehr schnell bedrohlich werden. Bei Erwachsenen sind anhaltende oder chronische Durchfälle problematisch. Ebenso ist Vorsicht geboten bei Blut im Stuhl. In diesen Fällen ist ein Arztbesuch anzuraten.

2021-06-01T17:19:23+02:0007. 03. 2019|Allgemein|
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